Aufgewärmt

Oder auch kräftig angeheizt hat Google das seit langem virulente Thema GBuy (oder wie auch immer das Google-Bezahlsystem am Ende heißen mag). Passend zur Ebay Live 2006, die heute endet, lässt Google via Forbes (und Analyst) verlauten, dass GBuy am 28. Juni starten soll.
28. Juni? Passend zum DMMK? Immerhin hält dort Nikesh Arora, Vice President European Operations von Google mit Sitz in London, eine der Keynotes.
John Battelle ist skeptisch:

Given how important this particular launch is to Google, I am sure it will be a good product, not the spaghetti against the wall we sometimes see. However – and as odd as this might sound – I am not sure the world is ready to trust Google with its payments. I sense the overall cultural vibe on Google is that it’s gaining too much power.

Die E-Commerce Times hat ein breites Spektrum von Einschätzungen zusammengestellt. Bei Google Base ist das Bezahlsystem schon seit geraumer Zeit am Start. Vor kurzem machte es unter dem Namen Google Checkout die Runde. Ach ja, und gestern war das Thema auch bei Heise.

500.000

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So viele Kunden erwartet arena bis zum Start der Bundesliga-Saison am 11. August. (Sie sind nicht, wie Kollege Themenblogger schreibt, schon jetzt gewonnen.)
Bis dahin sind noch einige Klippen zu umschiffen. Einige davon schildert ein Portrait von Senderchef Christoph Bellmer in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Jedenfalls weht bei arena wieder einmal der kräftige Wind des Aufbruchs. Und kommt als veritabler Sturm in der Halle der Studios an, die an der Web-Front arbeiten.

Der Gipfel

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Kongresse, Kongresse, Kongresse. Wer noch nicht genug hat, kann Ende dieser Woche den Online Marketing Gipfel 2006 in Wiesbaden besuchen. Das Verhältnis von Anzug- zu Jeansträgern dort wird reziprok zur reboot sein. Ein paar Gründe für die Reise:

  • Bernd M. Michael, zuletzt durch seine Ansprache zum New Media Award positiv aufgefallen, spricht gleich nach dem Grußwort über „Online Kommunikation – Stammspieler oder nur Reservebank?“.
  • Christian Magel stellt simyo vor („Generationenwechsel im Mobilfunk: simyo – Die Erfolgsstory mit Pure play Internet“).
  • Markus Krechting referiert über „Neckermann auf dem Weg zur E-Commerce-driven Company – Die Zukunft liegt im Internet“.
  • Tim von Törne präsentiert Skype zum Thema „Internettelefonie und eMarketing – wie bringt man diese Bereiche zusammen?“.
  • PR-Blogger Klaus Eck darf das Thema Web 2.0 („Chancen und Risiken“) vertreten.
  • Und schließlich Martin Oetting: „Online Marketing Trends: Marketing im 21. Jahrhundert – Dank kollektiver Intelligenz“

Marc Andreesen, Oliver Sinner und Otto

Fünfter und letzter Teil der mehrteiligen Serie zum zwanzigjährigen Bestehen der Page und zum zehnjährigen Bestehen von SinnerSchrader. Teil 1: Computersozialisierung bei Horten, Teil 2: Ein seltsames Protokoll, Teil 3: Schülerzeitung goes DTP, Teil 4: Ein vorlauter Leserbrief

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Marc Andreesen beendete 1994 meine DFÜ-Leidenschaft. Zehn Jahre zuvor war ich das erste Mal online, zuerst mit dem C64 und einem DIY-Akustikkoppler, später mit Ataris und Intels sowie schnellen Modems. Abgesehen von den aufgehübschten Einstiegsseiten bei Compuserve und AOL blieb es aber im Kern – wie es bis dahin gespreizt-preußisch hieß – Datenfernübertragung. Texte und Dateien wurden von A nach B bewegt.

Andreesens Netscape-Browser verwandelte hingegen den Bildschirm in ein universelles Medium: Der Nutzer bewegte sich nun von A nach B nach irgendwohin. Der Computer hatte in meinen Augen seine Bestimmung gefunden, gleichzeitig Werkzeug und Medium zu sein.

Das ganze Jahr 1995 verbrachte ich wie im Rausch damit, Websites zu entwickeln, meine Professoren sahen mich selten und wenn, dann um am Monatsende in der Uni Onlinekosten zu sparen. Anfang 1996 hielt ich es für eine gute Idee, den Otto Versand als Kunden zu gewinnen.

Mein dortiger Ansprechpartner hieß Oliver Sinner, und eine Woche nach unserem ersten Kennenlernen schmiss er seinen Job und ich mein Studium; wir gründeten die Sinner + Schrader GbR. Wir erzählten allen, Online-Shopping sei die Zukunft, aber eigentlich wollten wir nur irgendwie dabei sein.

Auf der CeBIT 1996 planten wir unseren ersten richtigen Kunden zu gewinnen, denn Otto entwickelte sich nicht so wie geplant. Und irgendwie funktionierte es. Wir lernten Stephan Schambach kennen, der keine Lust mehr hatte, Next-Computer in Jena zu verkaufen, sondern einen Narren an der Diplom-Arbeit eines seiner studentischen Mitarbeiter gefressen hatte.

Frank Gessner, so sein Name, hatte eine Shopping-Software fürs Web entwickelt, der er augenzwinkernd Intershop nannte. Wir waren sofort begeistert und bekamen kurzerhand den Auftrag, das gesamte Benutzerinterface zu überarbeiten und leckere Demo-Shops zu entwickeln. Stephan Schambach erhielt Risikokapital und wir konnten Mitarbeiter einstellen.

Mit der Intershop-Referenz gelang es uns, die ersten großen Versandhändler zu überzeugen, ihre Verkaufsplattformen von uns entwickeln zu lassen. Und mit den Händlern kamen die Banken, Touristiker und Telekommunikationsunternehmen, denn sie alle wollten künftig direkt übers Web ihre Geschäfte abwickeln.

Aus unserer GbR wurde 1997 eine GmbH und zwei Jahre später die SinnerSchrader AG. Dreieinhalb Jahre nach Gründung war aus der 2-Mann-Firma eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit 70 Mitarbeitern geworden.

Heute entwickeln in Hamburg und Frankfurt rund 140 Mitarbeiter für Kunden wie die Deutsche Bank, comdirect, TUI, E-Plus, Tchibo oder die Süddeutsche Zeitung webbasierte Marketing- und Vetriebsplattformen. Und seit diesem Jahr steht auch wieder unser Startkunde Otto auf der Kundenliste.

Derweil erfindet sich das Web in diesen Monaten neu. Hohe Bandbreiten, ubiquitäre Verfügbarkeit und offene Standards sorgen für ein interaktiveres und leistungsfähigeres Web. Nie waren digitale Medien spannender!

Ende

Frühjahrsputz

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