UMTS ist spätestens seit der unseligen Versteigerung von Luft der Sendelizenzen im Jahr 2000 ein reines E-Commerce-Thema. Denn seit damals sind die sechs siegreichen Mobilfunker vom Mißverständnis geblendet, daß sie sich mit Hilfe von UMTS vom Infrastrukturdienstleister zum Content-Lieferanten veredeln könnten. Nicht nur, daß dies kultureller Größenwahn ist – die Tatsache, daß wir auch fünf Jahre später noch keinen nennenswerten UMTS-Markt haben, liegt einzig und allein in diesem verzerrten Selbstbild begründet. PAID CONTENT HAT KEINE ZUKUNFT, weder im Internet noch im Mobilfunk. Deswegen möchten die Mobilfunkunternehmen bitte aufhören, nach interessanten Geschäftsmodellen für ihre Mobilfunkportale zu suchen. Stattdessen möchten die Provider bitte ihrer ureigensten Aufgabe nachkommen und attraktive mobile Internetzugänge anbieten – und das per UMTS. Denn die Killerapplikation im Handy heißt Internet, nicht irgendetwas, das der Logik von T-Mobile, Vodafone oder Mobilcom entspringt. Bitte laßt mich überall dort, wo ich gehe und stehe, googlen können, im Wiki nachgucken und SPON oder Shopblogger lesen. Und andere wollen halt was ganz anderes. Aber niemand wird T-Mobile dafür mehr zahlen, als die reine Übertragung dieser Inhalte wert ist.