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Ambient Social Networking braucht noch Zeit

Pete Cashmore, der Gründer von mashable, hat „ambient social networking“ zum erschreckendsten Technologietrend des Jahres erklärt. Was meint er damit? Schon „social networking“ ist schwer ins Deutsche zu übersetzen, aber „ambient“ macht die Sache vollends mysteriös. Social Networks mit Bezug zur lokalen Umgebung ließe sich vielleicht sagen.
Wir sprechen von der Kombination der drei großen digitalen Trends Social, Local und Mobile, oder kurz SoLoMo. Es gibt inzwischen eine Reihe von Apps, die aus dem Wissen um den Bekanntenkreis, die Interessen und den aktuellen Standort des Nutzers ihre Schlüsse ziehen. Sie machen den Nutzer darauf aufmerksam, wenn sich Bekannte oder auch nur Bekannte zweiten Grades oder Menschen mit ähnlichen Interessen physisch in der Nähe aufhalten.
Daraus ergeben sich jede Menge spannende Nutzungsszenarien. Zum Beispiel hilft es Menschen wie mir, die eine notorische Schwäche bei der Zuordnung von Gesichtern und Namen haben. Wenn mir mein Telefon sagt, wer aus meinem Bekanntenkreis in der Nähe ist, womöglich noch mit Profilfoto, dann erspart dies peinliches Herumdrucksen, weil mir partout der Name nicht einfallen will.
Interessant wird es, wenn es darum geht, Menschen erst noch kennenzulernen, die ich schon lange mal kennenlernen wollte. Zu wissen, der Freund eines Freundes (oder Bekannte eines Bekannten) ist in der Nähe, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Kontaktaufnahme. Und sei es über eine App wie Highlig.ht, Glancee, Sonar oder banjo.
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Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie sich in die existierenden Social Networks wie Facebook, Twitter oder Foursquare einklinken, um daraus das Wissen über meinen Social Graph zu ziehen. Das nutzt aber nicht viel, solange meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower nicht auch diese Apps nutzen. Und genau das ist momentan noch das Problem, jedenfalls in Hamburg.
Beweisstück No. 1 war die Jubiläumsveranstaltung von UdL Digital am vergangenen Mittwoch. Ich hatte vorher Highlig.ht installiert, doch außer meinen Kollegen und Hendric Rüsch hatte offenbar niemand Gleiches getan (oder die App nicht aktiviert). Jedenfalls blieb es trotz der hohen Digerati-Dichte im Vapiano sehr ruhig auf meinem Telefon.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn diese Apps dem Vorbild von Foursquare gefolgt wären. Foursquare startete seinerzeit nur in wenigen Städten mit hoher Geekdichte und wurde erst nach und nach flächendeckend ausgerollt. Dadurch ballten sich die ersten Nutzer in geografischer Nähe zusammen, und gleichzeitig wuchs die Begehrlichkeit außerhalb der ersten Ballungsräume. Als Foursquare endlich in Hamburg verfügbar war, hatten die üblichen Verdächtigen alle schon viel davon gehört und waren sofort an Bord.
Bild: TechCrunch