Warum die deutsche Autoindustrie sterben wird, erklärt Günther H. Schust in seiner bitterbösen Polemik in der Welt. Die deutschen Autosteller haben, so sein Argument, zusammen mit ihren amerikanischen Kollegen die Senkung der Kohlendioxidemissionen mehr als 40 Jahre lang nicht nur ignoriert, sondern aktiv bekämpft.
Damit hat ausgerechnet die Automobilindustrie das Automobil der Zukunft komplett verdrängt. Umweltverträgliches Wachstum war und ist für die meisten Hersteller leider ein Fremdwort.
Nun fahre der Zug eben gegen und ohne die etablierten Hersteller, die Zukunft gehöre Hybrid- und Elektroantrieben. Shai Agassi, früher SAP-Vorstand und nun mit better place unterwegs, baut zusammen mit Renault-Nissan in Israel und Dänemark die Infrastruktur für einen flächendeckenden Elektrobatterieverleih auf – nicht mit den deutschen Automobilherstellern.
Doch hat sich mit Daimler immerhin einer von ihnen am Elektrosportwagenhersteller Tesla beteiligt. Und mit der Marke smart rollt Daimler gerade mal wieder Elektroautos aus. Ansonsten sind die Innovatoren in der Automobilindustrie eher konzernferne Spieler wie Local Motors oder Zipcar.
Und im Konstruktionssegment gibt es bereits zahlreiche Start-ups wie Transonic Combustion oder Fallbrook Technologies, die sich jeweils auf bestimmte Komponenten konzentrieren und diese von Grund auf verbessern. Innovation befreit sich von der Vorherrschaft der Autoherstellergiganten, die bislang die gesamte Wertschöpfungskette kontrollierten.