Hubert Burda wird schleichend enteignet. Von Google. Die verlinken auf die sauber recherchierten Artikel seiner Journalisten und helfen Lesern, diese zu finden. Das kann Google aber nur, meint Burda, weil seine Journalisten diese Artikel schreiben – und deshalb solle Google gefälligst dafür bezahlen. Klingt logisch.
In etwa so logisch, wie auf unabhängige Versicherungsmakler zu schimpfen, weil sie ihren Kunden Versicherungen verkaufen, die Versicherungskonzerne anbieten. Oder auf Autohändler zu schimpfen, weil sie Geld damit verdienen, Autos zu verkaufen, die ganz jemand anderes hergestellt hat.
Google verdient sein Geld damit, Nutzern zu sagen, wo sie finden was sie suchen. Burda lebt davon, Lesern das zu bieten was sie suchen. Google würde ohne Burda weniger verdienen, weil es weniger zu finden gäbe. Burda würde ohne Google weniger verdienen, weil weniger finden würden, was Burda bietet.
Klingt nicht gerade danach, als ob Burda von Google widerrechtlich ausgebeutet würde. Hier hilft kaum der von Burda gerufene Gesetzgeber, sondern eher die Spieltheorie: der Volkswirt nennt das Teilungsproblem.