Diese Konferenz ist dicht und warm und man ist immer in Eile und kommt meistens zu spät. Also auch zu spät um noch die Vorstellungen von Wooby, das schick aussieht und sich mit Bewertungen und Listen beschäftigt und Viif leider verpasst. Viif nutzt den vergessenen UMTS Videokanal um Live-Video ins Netz zu streamen.
1000Mikes – Talk Radio 2.0
1000 Mikes heißt Live Audio ins Netz – jeder kann einen eigenen Kanal einrichten und dann eine Hamburger Nummer anrufen. Zack, dann streamt man live ins Netz.
Der gebührend aufgeregte Gründer Frank Felix Debatin rechtfertigt sich, dass er Audio macht und nicht Video. Das ist eigentlich ganz unnötig, denn die Idee ist kompakt und klein und lässt viel Fantasie für mögliche Anwendungen. St Pauli Spiele live z.B. – Tatsache, das gab es ja sogar. Der DFB ist informiert, hat sich aber noch nicht beschwert. Na also, mit Video wär das nicht gegangen. Achja, das Geschäftsmodell: Werbung. Der Moderator drückt eine Taste und dann kommt ein Spot, an dem der Sendende mitverdienen soll. Auch das ist schön einfach. Man kann sein Radio embedden oder die Stream-URL im Blog, Twitter oder was immer Social Dings angeben.
Juicy Walls
Juicy Walls kommt von Atmos4, einer aus dem Grafitti kommende Plakat und Designagentur, die Außenfassaden, für Werbekunden gestaltet. Aus den häufigen Anfragen von Freunden, ob man nicht mal die eigene Wohnung designen wollte, nahmen die Gründer die Inspiration für Juicy Walls.
Es gibt einen Online Wall Designer, wo man sich sein eigenes Design zusammenstellen kann. Dieses wird dann auf einer klebbaren und, so das Versprechen von Juicy Walls, rückstandslos von der Wand entfernbaren Vliestapete produziert. Der Preis verspricht hohe Qualität: Ein Quadratmeter kostet 24,90 EUR. Mark Hussain ist ein dynamischer und unterhaltsamer Typ, der seine Idee flott und überzeugend vorträgt. Und im Gegensatz zu den beiden anderen Firmen wird hier schon Geld umgesetzt, denn es werden bereits fleißig individuelle Tapeten verschickt.
Soundcloud
Enge Hosen, große Brille – das muss ein Schwede aus Berlin sein. Alexander Ljung erzählt die Geschichte seines Startups Soundcloud.
„All die verschiedenen Arten, Musik zwischen Musikern zu verteilen, hat uns genervt. Immer YouSendIt, oder per Mail, oder jeder hat einen anderen FTP Account. Das wollten wir auf jeden Fall ändern.“
Soundcloud richtet sich also an Musikproduzenten, die sich täglich Musikstücke hin- und herschickeh und will diese in einem geschlossenen System speichern und kommentierbar machen. Leider durfte man erst am Ende einen Blick auf das Dashboard werfen, das Kommentieren auf der Waveform ist ein schönes Feature, Versionen von Songs gibt es hoffentlich auch. Soundcloud will mit Pro-Accounts Geld verdienen.
Alles in allem drei vernüftige und engagierte Gründer, die ihre Produkte mit Begeisterung vorstellten.