Das Internet ist in meinem Computer. Zumindest war das die letzten 13 Jahre so. Onlineshops, Social Networks, Nachrichten, Karten, Webseiten – das war unterwegs nur verfügbar, wenn ich gerade mein Notebook dabei hatte und zufällig ein WLAN in der Nähe war. Früher. Jetzt nicht mehr. Denn seit sieben Wochen habe ich ein iPhone. Und ich weiß wirklich nicht, wie ich früher ohne zurecht kam.
Nie mehr muss ich E-Mails auf einem Fünfzeilendisplay lesen und mich ärgern, dass ich das angehängte PDF eh nicht lesen, die Bilder sowieso nicht sehen und die HTML-Mail auch nicht anschauen kann. Nie mehr muss ich mich durch völlig verunstaltete Webseiten wühlen, weil mein Handybrowser mit irgendeiner Seite nicht wirklich etwas anfangen kann. Nie mehr muss ich am Straßenrand anhalten und Karten im Kofferraum suchen, weil ich den Weg nicht finde.
Mein Notebook klappe ich nur noch zum Arbeiten auf. E-Mails, Nachrichten, Blogartikel, Twitter-Updates lese ich auf dem iPhone, wenn ich fünf Minuten Zeit habe. Wenn ich abends surfe, liege ich gemütlich auf dem Sofa und tippe auf einem hübschen Multitouch-Interface rum anstatt mein MacBook auszupacken.
Das iPhone macht das Internet mobil – das richtige Internet, nicht nur ein paar WAP-Seiten und Textmails. Doch es gibt nur zwei Arten von Nutzern, die das iPhone interessieren dürfte – zumindest im Moment: Technikfreaks, die wissen, wie man es entsperrt oder Leute, die sich völlig überteuerte T-Mobile-All-Inclusive-Tarife leisten können. Bis Apple also über seine Preispolitik nachdenkt oder die Konkurrenz adäquate Alternativen anbietet, bleibt das iPhone eine nette Spielerei für manche – die Revolution auf dem Massenmarkt wird auf sich warten lassen.