Bacn is e-mail you want, but not right now. Der Begriff Bacn, geprägt im August in Pittsburgh, hat sich nicht recht durchsetzen können, aber das Problem ist weit verbreitet.
Ich habe in den letzten Wochen den Kampf mit meiner Mail aufgenommen und auch schon erste Erfolge erzielt. Zwar sind aktuell immer noch 515 Mails in meinem Posteingang, 205 davon ungelesen. Aber vor einem Monat stand das Wasser noch dreimal so hoch, und zwischenzeitlich war ich schon deutlich unter 500.
Beim Kampf mit dem Mail-Monster ist mir aufgefallen, dass nicht etwa Spam das eigentliche Problem ist – der wird relativ zuverlässig ausgefiltert. Das größte Problem sind Newsletter. Und die meisten davon habe ich gar nicht bestellt. Wahrscheinlich hat irgendein Praktikant irgendwann Adressen sammeln müssen, und jetzt habe ich den Salat.
Das Gefährliche daran: Trainiere ich den Spam-Filter auf diese Art unerwünschter bis halb erwünschter oder gerade ungelegen kommender Mail, dann bleibt auch viel erwünschte Post im Filter hängen. Das ist ungünstig. Also lieber von Hand löschen und abbestellen, soweit das möglich ist.
Zum Genre Bacn gehört auch die stetig wachsende Flut von Benachrichtigungen aus den Social Networks dieser Welt. Die habe ich bestellt, denn anders würde ich gar nicht erfahren, dass mir jemand eine Nachricht in einen der unzähligen Posteingangskörbe gelegt hat, die das Web 2.0 für mich bereithält.
Bacn sind interne Mails, die ich zwar zur Kenntnis nehmen muss, die aber weder eine klare Handlungsaufforderung enthalten noch eine Motivation mitliefern – die mich also summa summarum nur von der Arbeit abhalten.
In diesem Getümmel geht legitime, verständliche, motivierende und eine klare Aufgabe beschreibende Mail häufig unter. Sie scheint so selten zu sein wie Bernstein am Strand. Dabei ist sie gar nicht selten. Aber sie muss mühsam aus der täglichen Flut herausgefiltert werden.
Was bleibt unter dem Strich? Bessere Mails zu schreiben erhöht dramatisch die Chance, wahrgenommen zu werden.