in SinnerSchrader

Wir konnten das kaum glauben

Zwei Stücke aus der Abteilung „Opa erzählt vom Krieg“: Der zeitgeschichtliche Spiegel-Ableger einestages.de rekapituliert die große Blase der späten 90er Jahre und deren Platzen. Autor Hasnain Kazim hatte dazu vor ein paar Wochen auch Matthias Schrader befragt.

Matthias Schrader blickt ohne Emotionen auf die Zeit zurück, als er gemeinsam mit seinem damaligen Geschäftspartner Oliver Sinner die Internetagentur SinnerSchrader in Hamburg gründete. „Eines Tages, im März 2000, schauten wir auf den Ausdruck unseres Depots, und da stand: 200 Millionen Euro.“ Schrader lächelt. „Damals haben wir noch in D-Mark umgerechnet. Wir konnten das kaum glauben: Das waren fast 400 Millionen Mark.“

Sinner ist vor ein paar Jahren, nach dem Crash, aus der Firma ausgestiegen, Schrader lenkt das 1996 gegründete Unternehmen – damals eine kleine Gesellschaft bürgerlichen Rechts – nun alleine von Hamburg aus. Die Internetagentur hat nicht nur den Crash überlebt, sie gehört jetzt wieder zu den erfolgreichen Firmen ihrer Branche, mit immerhin rund 140 Mitarbeitern. In Hochzeiten waren es mal 270.

Das Beste an der Story ist aber das Bild von Telekom-Boss Ron Sommer beim Börsengang seines Unternehmens. Schöner kann man die Bubble der 90er nicht illustrieren.

Ein anderer Krieg, der kalte nämlich, ging noch einmal zehn Jahre früher zu Ende, als der eiserne Vorhang fiel. Seine ersten Risse bekam er im Sommer 1989 in Ungarn. André Lichte, heute Art Director bei SinnerSchrader, war damals dabei.

Eigentlich wollte André Lichte mit seinen neuen Bekannten vom Plattensee nur kurz nach Budapest. Auf der Rückfahrt vom Tagestrip sind sie plötzlich nur noch zu zweit. Die anderen beiden Mitfahrer haben sich in die deutsche Botschaft abgesetzt.

Hier sein Bericht.