Reboot 9/Day 1: Happiness & 20 Seconds

Waiting on trains doesn’t make for happiness. Getting in the wrong train when it comes doesn’t either. Does hearing half a lecture which might have otherwise been interesting make happiness? Nope. Sitting on the grass in the sun at lunch comes far closer, but hell, a wet ass and a not particularly tasty sandwich cancels out a good portion of sunlight.

Good thing that the first lecture I managed to see completely was “Happiness” by the Chief Happiness Officer himself, Alexander Kjerulf. A lecture about happiness shouldn’t have an “unfortunately”, but unfortunately this one did. I had thought—since it’s usually Alexander’s subject—that his lecture would be about encouraging and achieving happiness at work. Being someone who’s in the process of rethinking the way 150 people work with one another and for their clients, I figured there’d be a lot I could take home from such a lecture. Here it is: ‘unfortunately’ it would be better described as What is Happiness?, or, as Buddhist since 1998, I’d describe it as Buddhism for Beginners. What I did take away was this quote from Aristotle:

Happiness is something final and complete in itself, as being the aim and end of all practical activities whatever …. Happiness then we define as the active exercise of the mind in conformity with perfect goodness or virtue.

Much more entertaining and potentially useful were the “Micropresentations” which followed. Seven presenters, each has 15 slides and 20 seconds per slide. It was exhilirating and often hilarious, but amazing how wildly the presentations differed, not only in subjects but, more interestingly, in effectiveness. For example, Leisa Reichelt’s “Ambient Intimacy” flowed with humour and intelligence as if she’d done this every day, while others stumbled to complete each slide in time (no names, I’m not out to embarrass anyone who failed as dramatically as I probably would) and brought very little across. Note to myself and colleagues who present: we need to do this once a week. If you can not only survive but also communicate in such a form, you’re a Powerpoint God.

Conference scheduling is always chaos, so I missed a good deal of Matt Jones’ presentation about Dopplr, so I’m off to see if I can find him for a chat and a beta invite. And someone said there’s cake…

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Werte statt Macht

Sören Stamer von CoreMedia hat sich zu einem Nachschlag bereit erklärt und uns ein Interview gegeben – zu seinem Vortrag auf der next07, der mich schwer beeindruckt hat. Wer ihn verpasst hat und sich für Themen wie „Transparenz“ und „offene Feedbackkultur“ versus „Kontrolle“ und dadurch erzeugten „passiven Widerstand“ in Unternehmen interessiert – unbedingt anschauen:

Hier das Interview.
Warum erlebt derzeit die gesamte Welt mit Web 2.0 einen Paradigmenwechsel?
Sören Stamer: Kommunikation verbindet und fördert Kooperation und damit Frieden. Vor 100.000 Jahren war die Welt weit aggressiver, viel mehr Menschen sind eines unnatürlichen Todes gestorben. Diese Zahl ist bis heute trotz der Kriege immer weiter zurückgegangen. Heute ist es für einen Menschen sehr unwahrscheinlich, eines gewaltsamen Todes zu sterben. In Krisenregionen ist das sicher leider noch anders. Doch auch diese Zahlen einbezogen, sinkt der Durchschnitt stetig. Die Welt wird also offensichtlich friedlicher.
Meine Hypothese: Der Mensch ist eigentlich gut. Er empfindet Empathie, opfert sich auf, zum Beispiel für seine Kinder, aber auch für andere Menschen. Das gilt, solange man mit diesen Menschen in Kontakt ist. Das, was ich kenne, brauche ich nicht zu fürchten.
Wird die Welt also insgesamt vernetzter, so steigt das Bewusstsein für Menschen in anderen Regionen. Ich meine also, der Welthandel hat insgesamt zu mehr Frieden geführt – wer miteinander handelt, wird sich nicht bekriegen.
Und das Internet geht noch einen Schritt weiter. Es ist das erste Massenmedium, das weltweit milliardenfache Interaktion möglich macht. Das Internet verbindet Menschen in der ganzen Welt. Mit dem Internet haben wir also ein perfektes Medium für den Weltfrieden: Je mehr wir uns vernetzen, desto mehr Frieden und Werteorientierung werden entstehen.
Was bedeutet die Post-Web-2.0-Ära für klassische Unternehmen?
Der Hauptpunkt ist der, dass der Kampf gegen den Paradigmenwechsel nicht zu gewinnen sein wird. Jedes Unternehmen kann zwar versuchen, dagegen zu arbeiten, aber meiner Meinung nach wird man mit dieser Strategie nicht erfolgreich sein können. Traditionelle Modelle mit starren Hierarchien und starker Machtorientierung werden leiden und möglicherweise untergehen, weil die Welt um sie herum sich grundlegend ändert.
Mitarbeiter und Konsumenten haben durch das Medium Internet massiv an Macht gewonnen. Im Internet kann jeder schreiben, was er will – und die Massenmedien greifen diese Informationen aus Blogs mittlerweile sogar oft aktiv auf. Die Unternehmen haben also längst die Kontrolle über die öffentliche Meinung verloren.
Was könnten Unternehmen in der Kritik, wie zum Beispiel gerade die Telekom, zum Beispiel tun, um sich wieder mehr Respekt zu verschaffen? Sie könnten ihren Kunden erlauben, auf ihrer Website ehrliche Kommentare abzugeben, die dann ernsthaft gewürdigt und beantwortet werden. Unternehmen würden sicher mehr Respekt gewinnen, wenn sie aufhörten, gegen Transparenz zu kämpfen. Es geht zukünftig also um die eigene Reputation – von Unternehmen wie auch Individuen, in der Kommunikation und nicht mehr um die Kontrolle der Kommunikation anderer. René Obermann und das neue Führungsteam der Telekom hat in den letzten Wochen aus meiner Sicht deutliche Impulse in Richtung Glaubwürdigkeit und Transparenz gesetzt. Ich bin gespannt auf die daraus folgenden Effekte und würde ihm wünschen, dass diese Impulse von der Öffentlichkeit auch erkannt und aufgegriffen werden.
„Sie können zwar Software entwickeln, aber die nützt Ihnen erst was, wenn Sie die Kultur haben.“ Das sagen Sie als Software-Unternehmer. Warum?
Marshall McLuhan hat gesagt: „The medium is the message“. Ein Medium verändert demnach unser Denken und Handeln. Das Buch an sich, nicht der einzelne Inhalt, hat beispielsweise unsere Art zu denken geprägt – serielle Gedankenketten, Wenn-dann-Folgen etc.
So auch das Internet: Die Kids von heute haben eine ganz andere Art zu denken und zu kommunizieren. Sie denken und kommunizieren viel netzwerkorientierter und weniger seriell.
Mit dem Medium Internet hat sich eine kulturelle Revolution in Gang gesetzt: Selbstorganisation statt starre Hierarchien. Kompetenzen statt Kontrolle. Kooperation statt Kampf. Werte statt Macht. Technologie hat somit in erster Linie einen kulturellen Effekt.
Welche Auswirkungen haben Ihre Erfahrungen mit dem Wandel zum Enterprise 2.0 auf Ihre Software-Produkte?
Der Unterschied ist, dass wir die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Was alle bisher so wichtig fanden, unzählige multimediale Inhalte verwalten zum Beispiel, darum geht es gar nicht. Wir wollen Menschen ermöglichen, dass sie kommunizieren können und gemeinsam kreativ werden. Wir wollen ihnen helfen, dass sie Menschen mit ähnlichen Kompetenzen oder Interessen finden. Die ideale Kommunikationsplattform muss also offen und netzwerkorientiert sein.
Nicht wenige sollten bestimmen, was viele machen – die Struktur sollte nicht von oben vorgegeben werden, sondern so funktionieren, wie die Mitarbeiter das wollen. Beispielsweise haben wir bei uns intern Peer Groups eingeführt, die selbstorganisiert arbeiten. Sie haben sich selbst zu Teams zusammen gefunden, selber Namen gegeben, haben sich selbst Aufgaben gestellt und Muster entworfen, wie sie sich im Intranet darstellen, haben Ablagestrukturen für Projekte vorgeschlagen – die einen geben so den Rahmen vor, andere Mitarbeiter ziehen nach.
Ein tolles Ergebnis einer Peer Group der letzten Tage – in diesem Fall der „True Kangaroos“ – war zum Beispiel ein tolles Poster, das zentrale Informationen über unsere Technologie für die Entwickler bei unseren Kunden und Partnern visualisiert. Das Poster wird uns von Kunden und Partnern fast aus den Händen gerissen. In klassischen Strukturen fehlt leider oftmals dieser Freiraum für Kreativität.
Bitte kommentieren Sie sich kurz selbst:
„Kontrolle im Unternehmen ist eine Illusion.“
Man glaubt immer, dass der Chef ganz oben alles kontrollieren kann. Tatsächlich hat er keine wirkliche Kontrolle daüber, wie Menschen auf die Impulse von oben reagieren. Begeisterung, Leidenschaft und der Glaube an ein gemeinsames Ziel kann man nicht von oben vorgeben. Das erleben die Firmen auch, die Entscheidungen mit Macht von oben durchsetzen und nur passiven Widerstand damit erzeugen. „Jetzt seid mal motiviert!“ – das ist wohl eher eine Illusion.
„Transparenz tut nicht weh.“
Über kritische Sachen wie unangenehme Wahrheiten oder Kritik an der Führung darf man in Unternehmen angeblich nicht reden. Wenn man allerdings eine Managementsitzung vor den Augen der anderen macht oder sich öffentlich und ernsthaft der Kritik stellt, gewinnt man sogar was. Die Leute haben ja sowieso eine Meinung über mich – also können wir die auch offen diskutieren.
„Es ist nicht nur die Welt, die wir verbessern – es macht auch ökonomisch Sinn.“
Was ich so sage, ist nicht nur esoterisch und „nett “ – das Gegenteil ist der Fall: Kreativität entsteht, wenn die Leute sich trauen, ihre Meinung zu vertreten und Fehler zu machen. Als Firma wird man viel besser. Die ökonomischen Auswirkungen halte ich für immens.
In einer Welt, die sich immer schneller wandelt und komplexer wird, brauchen wir vor allem Kreativität. Und damit kommen wir wieder zurück zur Frage nach dem Bestehen der Unternehmen: Damit die Firmen kreativer werden, brauchen sie eine wirkliche Vertrauenskultur, und die entsteht halt nur über offene und ehrliche Kommunikation.

Reboot 9 Day 1: Less Than a Good Start

Getting up at 5:30 is never a good thing, but when you’re excited about a couple of days away from work, excited by the weather conditions in Copenhagen (26° today) and excited just to be doing something different, it makes getting up easier.

A quick nap in the plane, a quick train to my friend’s place in the north of Copenhagen, dropped off my stuff. So far so good. Everywhere I’m reminded of what a high regard for design the Danes have—hell, even their throwaway newspapers are beautiful.

So, what do you do on a beautiful day in Denmark when you’ve got 30 minutes to get to the conference? Get on the wrong bloody train in the wrong bloody direction would be my suggestion. I’ll spare you the irritating details, but I’m now in the lunch break having missed one and a half talks. Caught a little Jon Husband and his thoughts on how communication changes are changing hierarchies—interesting, but technical problems (sound and projection died suddenly in the middle) and the shortness of the talk made it just enough to give me something to start thinking about later. Lasting image however: the generations of change chart showing how human communication has changed over the 1700 generations since modern man emerged.

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Neuer Auftritt für simyo

simyo

Rechtzeitig zum zweiten Geburtstag hat sich simyo eine neue Website geschenkt. Christian Magel, Leiter Marketing bei simyo, in einer Pressemitteilung:

Mit dem Relaunch wird simyo den gewachsenen Anforderungen an Service, Produktvielfalt und Markenführung gerecht und bleibt gleichzeitig der Einfachheit treu. Im Laufe des Jahres wird die Seite noch weiterentwickelt: Ziel bleibt die Verschmelzung von Vertriebspräsenz und Markenerlebnis.

Die neue Website stammt von SinnerSchrader.

Multitouch von Microsoft

Microsoft Surface (Demovideo)

Bis gestern dachte ich, große Multitouchscreens seien von der Marktreife noch ein gutes Stück entfernt. Doch nun hat Microsoft auf der D5: All Things Digital eine Art Multitouch-Tisch („Microsoft Surface“) vorgestellt.

Die Maschinen sollen noch in diesem Jahr käuflich zu haben sein, preislich allerdings etwa um den Faktor 10 teurer als herkömmliche Rechner. Larry Larsen zeigt ein zehnminütiges Demovideo. Heise tickert eine Zusammenfassung der Pressemitteilung von Microsoft.

Doch am besten zeigt dieser Vierminüter von PopularMechanics, was in Microsofts neuem Tisch steckt:

Robert ist schon ziemlich aufgeregt.

Versuch und Irrtum mit der Bahn

Was ich mir vom Buchungssystem der Bahn wünsche: mehr Interaktivität! Im Unterschied zu neulich war das System am Freitag vor Pfingsten vollständig verfügbar. Ich konnte also meine Reise kurz vor Toresschluss buchen.

Doch wie erfahrene Bahnfahrer wissen, sind Züge aus Hamburg gen Süden am Freitag vor Pfingsten ziemlich ausgebucht. Leider erzählt mir das Buchungssystem davon erst etwas, wenn ich schon alle Daten eingegeben habe und nur noch den letzten Klick tun muss, um zu buchen.

Erst in diesem Moment kommt die Botschaft, dass meine Reservierung nicht möglich ist. Von da an setzt ein wildes Spiel mit Versuch und Irrtum ein. Ich bekomme genau eine Chance, meinen Reservierungswunsch zu ändern und zum Beispiel Raucher statt Nichtraucher zu wählen. (Warum eigentlich sind selbst in knallvollen Zügen die Raucherabteile immer halb leer?)

Das System gibt mir in diesem kritischen Moment keinerlei Hinweis, welche andere Option Erfolg versprechen würde. Und ich habe auch nur einen Versuch, danach kann ich entweder ohne Reservierung buchen oder gar nicht.

Was schließe ich daraus? Das Interesse der Bahn, mir eine Fahrkarte zu verkaufen, ist nach zwei Versuchen so gut wie erloschen. Ich kann noch nicht einmal zurückspringen und vielleicht einen anderen Zug probieren (wenn mir das System schon nicht einfach einen vorschlagen kann).

Nein, ich muss den ohnehin nicht gerade übersichtlichen Buchungsprozess ein weiteres Mal von Anfang an durchlaufen. Einmal? Mehrfach! Oder ich lasse es gleich ganz.

Warum kann bahn.de mir nicht einfach sagen: „Der Zug um 17.58 Uhr ist ausgebucht, aber um 18.05 Uhr fährt der nächste, und da gibt es noch reichlich Plätze. Wollen Sie den nehmen?“

Früher, als alles besser war(TM), am Schalter, da haben sie es so gemacht. Warum nicht heute?

Markenführung wird demokratischer

Die Markenführung wird demokratischer, deshalb gewinnt das Fernsehen an Bedeutung. Im Internet lehnt sich eine neue Generation von „68ern“ gegen die Autorität von Marken auf. Sie werden ein Stück weit zerfasert, teilweise auch verunglimpft. Nur wer seinen Marken über die klassischen Medien genügend Authentizität und Relevanz verleiht, wird im Web 2.0 nicht untergehen.

Peter Christmann, Vorstand Sales & Marketing bei ProSiebenSat.1 und Geschäftsführer von SevenOne Media, in der Horizont vom 24. Mai 2007

Panzer mit Markenlogo

Es war ungefähr Halbzeit beim Medienmittwoch gestern auf der Messe marketing services in Frankfurt, als Moderator Volker Schütz (Chefredakteur Horizont) das Bild vom Feldherrenhügel gebrauchte. Von diesem Hügel aus werden, so sein Bild, Marketingfeldzüge geplant und Kampagnen gelenkt. Nun kommt das Internet und demokratisiert plötzlich die Marken (siehe auch Brand Wikization) – kann das überhaupt funktionieren?

Nein, war sich die vierköpfige Diskussionsrunde rasch einig. Was nicht funktioniert, sind aber nicht etwa Brand Wikization oder demokratisierte Marken – sondern Marketingfeldzüge vom Feldherrenhügel aus. Die gehören der Vergangenheit an.

Laurent Burdin, Beratungsgeschäftsführer von SinnerSchrader, sieht das Thema aus Sicht seiner langjährigen Marketing-Erfahrung eher entspannt. Natürlich ist Markenführung eine Aufgabe des Marketings und wird es auch bleiben. Doch die Essenz von Marketing ist für ihn, auf den Konsumenten zu schauen, auf die Käuferseite des Marktes.

Die Konsumenten haben die Kontrolle schon übernommen – im Internet, speziell in Blogs, aber auch mit dem, was sie sich untereinander erzählen. Ein krasses Beispiel für Markendemokratisierung hatte Florian Ruckert, Marketingleiter des TV-Vermarkters IP Deutschland, zu bieten: Panzer im Irak, die mit den Logos großer Marken geschmückt werden.

Auch das sei prinzipiell nichts Neues, meint Ruckert. Konsumenten haben immer schon Marken interpretiert. Früher allerdings habe fast niemand die Markenlogos auf Panzern zu sehen bekommen. Heute sind diese Interpretationen über das Spielfeld Internet weltweit sichtbar und werden dann auch von den etablierten Medien aufgenommen.

Entspannt sieht Ruckert auch die immer unschärfere Trennlinie zwischen Fernsehen, was sein Kerngeschäft ist, und dem Internet. Man muss angesichts dessen zum Marketing zurückkehren, meint er. Wie wird der Kaufvorgang gestaltet, wie werden die Interaktionsprozesse ausgelöst – das sind wie stets die entscheidenden Fragen.

„Das Internet wird dabei eine deutlich größere Rolle spielen als es bislang der Fall ist“, erwartet der TV-Vermarkter Ruckert und erntet freudiges Staunen von Moderator Volker Schütz. Was sich aber schnell aufklären lässt, denn die IP Deutschland vermarktet selbstverständlich auch Onlinewerbeplätze.

„Wir müssen die Menschen irgendwie erreichen“, beschreibt Hansjörg Zimmermann die Aufgabe für Agenturen. Er selbst hatte seinerzeit die Argonauten gegründet und später Das Goldene Vlies gefunden, was ja eigentlich von den sagenhaften Argonauten geraubt worden war und insofern eine schöne Pointe ist.

Von der ich mich nur frage, wer sie eigentlich versteht. Ähnlich wie übrigens den wunderbaren Künstlernamen Judith Holofernes. Welcher Freund der Popkultur ist schon kunstgeschichtlich beschlagen oder bibelfest genug, um den zu dekodieren? (Näheres in Jdt 13 und in der Wikipedia.) Aber ich schweife ab.

Die kreativen Prozesse haben sich im Kern nicht verändert, meint Zimmermann. Sie sind nur viel komplexer geworden. Und wir haben noch gar nicht viel Erfahrung mit dem Internet. Um so interessanter auch für ihn zu beobachten, wie sich SinnerSchrader nach elf Jahren weiterentwickelt.

Auch hier treffen Welten aufeinander. Die Welt vieler Interactive-Agenturen war bisher sehr stark technisch orientiert, hat ihren eigenen Jargon gepflegt. Die Agenturen müssen nun aus ihrer Technikwelt raus in Richtung Marketingwelt, schreibt ihnen und uns Laurent Burdin ins Aufgabenheft:

Was macht der Konsument in den neuen Medien, was macht er im Fernsehen, was macht er mobil? Es wird höchste Zeit, dass die Marketingleiter von großen Unternehmen sich um das Thema Internet kümmern – und dass die Agenturen Marketinglösungen schaffen, statt technische Lösungen für Marketingaufgaben anzubieten.

Life[sic!]blogging vom Medienmittwoch gab es auch. Und ein MP3 zum Nachhören kommt vielleicht gibt es auch noch.

Qype mit neuem Gesicht

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Mit einer neuen Optik ist Qype soeben und damit früher als geplant live gegangen: Übersichtlicher, bunter, mit größeren Bildern und mit mehr Funktionen rund um den Mitgliederbereich. Noch leichter verständlich und benutzbarer soll die Plattform damit werden.
Vorab hat Qype den „Insider“-Test gemacht und sich bei seinen aktivsten Usern das Okay eingeholt – das „überwältigende Feedback“ steckte voller Lob für den Relaunch, so Stephan Uhrenbacher.
Übrigens hat Qype 14 Monate nach dem Start 50.000 Beiträge, 35.000 registrierte Mitglieder und 1 Mio. Visits im Monat.
Der Relaunch zeigt, wohin die Richtung geht: Die Menschen hinter den Beiträgen werden fast wichtiger als der Content selbst. Erst, wenn klar ist, wer schreibt, ist der Content glaubwürdig. Soweit Qypes Antwort auf die Qualitätsdiskussion bei den Mitmachmedien.

Kanal- und Konsumentenkompetenz

Stephan Randler von iBusiness hat neulich drei Fragen an Matthias Schrader gestellt. Hier sind die Antworten.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Kernkompetenzen einer klassischen Internetagentur heute?

Interactive-Agenturen besitzen zwei Kernkompetenzen: Erstens kennen Sie das Konsumentenverhalten in den interaktiven Kanälen. Die Konsumenten haben sich entschieden, Marken und Produkte zu einem signifikanten Anteil über das Internet zu erleben. Die digitalen Berühungspunkte zwischen Unternehmen und Konsumenten werden daher immer bedeutender und prägen die Marke in der Konsumentenwahrnehmung immer stärker. Marken brauchen deshalb Agenturpartner, die ein tiefes Verständnis für das heutige Konsumentenverhalten besitzen und die markenrelevanten Implikationen von Online-Aktivitäten sicher beurteilen können.

Die zweite wesentliche Kompetenz liegt in der Fähigkeit, komplexe Kommunikations-, Service- und Transaktionsplattformen für Unternehmen aufzubauen. Wir verwenden hierfür auch gerne das Bild, dass wir das Marketing-Betriebssystem unserer Kunden kreieren, auf dem von der Kampagnenkommunikation über die Interessentengewinnung und den Kaufabschluss bis hin zum Dialog und der Analyse sowie dem Controlling alle Marketingprozesse stattfinden können.

Welche Kompetenzen gewinnen an Bedeutung, welche verlieren an Bedeutung?

Das Thema Internet gewinnt aktuell bei Unternehmen wieder rasant an Relevanz. Für Interactive-Agenturen ist es deshalb wichtig, dieser wachsenden Bedeutung auf der Beratungsseite adäquat begegnen zu können.

Wie können Online-Agenturen sich gegenüber klassischen Agenturen positionieren?

Interactive-Agenturen sind per se gegenüber Klassikagenturen hinreichend kontraststark positioniert – aufgrund ihrer Kanal- und Konsumentenkompetenz. Wir müssen als Onliner allerdings lernen, wie wir zusammen mit unseren Agenturkollegen aus der Klassik kommunikative Brücken bauen, die heute noch oft erlebbare Brüche im kanalübergreifenden Kundenerlebnis schließen.