„Ist das die Zukunft des Shoppings?“ Fragt Markus Breuer angesichts des OTTO Stores und trägt ein wichtiges Argument vor:
Was mich an der Zukunftsfähigkeit dieses Projekts zweifeln lässt, ist wirklich nicht der Neid. 🙂 Es ist die Tatsache, dass es sich um einen Online-Shop handelt,
- der nur auf PCs mit Microsoft Vista (unter Aero) läuft
- den ich downloaden muss, bevor ich ihn nutzen kann
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das für einen Rückschritt halte. Auch wenn Microsoft Vista in 2 – 4 Jahren vermutlich das meistverwendete Betriebssystem sein mag, ist es für Endanwender sicherlich nicht wirklich angenehm, für jeden Shop eine separate Applikation herunterladen zu müssen.
So ist es. Die Zukunft des Onlineshoppings sind nicht unbedingt proprietäre Clients, die nur auf einer einzigen Plattform laufen. Das erwartet vermutlich nicht einmal Microsoft.
Der OTTO Store zeigt, soviel ist richtig, die Möglichkeiten von Windows Vista. Das hat auch seine Berechtigung und ist das Anliegen von Microsoft. Aber viel spannender sind die neuen Möglichkeiten für einen kataloggetriebenen Versender wie OTTO.
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Es geht um Bedarfsweckung, Erlebnis und Entertainment (um mal Dr. Thomas Schnieders zu zitieren, Direktor Neue Medien bei OTTO). Es geht um neue Formen der Warenpräsentation und um Emotion. Und es geht um eine intelligente Verbindung von Katalog- und Onlinegeschäft.
Denn die Diktatur des besten Preises, unter der große Teile des E-Commerce-Geschäfts ächzen, gilt ja im Bereich Mode allenfalls teilweise – nämlich dort, wo Vergleichbarkeit herrscht. Geht es aber um die passende Hose zur Bluse, dann können guenstiger.de und Ebay nicht helfen.
Was die Technik angeht, so stehen wir hier vor dem klassischen Henne-Ei-Szenario. Second Life, um mal ein Lieblingsthema von Markus Breuer herauszugreifen, braucht auch einen (anfangs mehr, mittlerweile weniger proprietären) Client.
Ich hoffe, dass da ein noch paar Ideen mehr entwickelt werden und „Shopping“ im Internet auf Dauer mehr sein wird, als nur in einem Katalog zu blättern. Im Kern des „Shopping-Vergnügens“ in der physischen Realität stehen ja kollaborative, soziale Ansätze und die räumliche Nähe und inhaltliche Diversität vieler verschiedener Anbieter.
So ist es. Warten wir es ab. Ideen sind hier nicht die knappste Ressource. Soviel steht fest.