in Medien, PR, Web 2.0

Unverständliches

Gestern war ich in der einzigen Weltstadt ohne Flughafen. Erfreulicherweise ist sie aber vom völlig überdimensionierten Flugplatz der benachbarten Provinznester Freising und Erding aus in schlappen 45, gefühlten 90 Minuten per S-Bahn zu erreichen.

„Web 2.0 – Wie verändern sich Medien und PR?“ fragte news aktuell dort beim media coffee. Doch wer nach dem kleinen Skandal bei einer thematisch ähnlichen Veranstaltung in Hamburg etwas Remmidemmi erwartet hatte, der sah sich getäuscht. Denn in München herrschte überwiegend Einigkeit auf dem Podium: Irgendwie ist das alles nicht neu mit dem Web 2.0, haben wir schon immer so gemacht, und verändern wird sich auch nicht viel.

Leider stellte sich heraus, dass die Medien- und PR-Vertreter sich lieber mit sich selbst beschäftigen und dabei versuchen ihr bisheriges Businessmodell bis in alle Ewigkeit einfach nur fortzuschreiben, ohne sich gegenüber den Chancen des Web 2.0 zu öffnen und selbst kreative Modelle zu entwickeln.

Dieser Einschätzung von PR-Blogger Klaus Eck habe ich nicht viel hinzuzufügen. Rainer Tief, der den Bayerischen Rundfunk auf dem Podium vertrat, verkauft seinen Sender und das ganze öffentlich-rechtliche System exzellent. Er war lange genug PR-Mann.

Doch er verkennt völlig, wie auch der zweite Medienvertreter in der Runde, Rainer Kerl von sueddeutsche.de, dass nicht mehr der reichlich vorhandene Content, sondern der Context King ist. Hier wird der Wert geschaffen, hier werden die Schlachten geschlagen, und das klang in der Diskussion nur gelegentlich an.

Requiescant in pace.

Ausführlicher Bericht und die Diskussion zum Nachhören bei mediacoffee.de