Das derzeit führende deutsche Organ für Web 2.0, früher mal bekannt als Tante FAZ, gibt keine Ruhe, bis auch der letzte arglose Leser zum Web-Experten mutiert ist. Heute gibt das Feuilleton seinen Aufmacher und damit rund 2/3 der ersten Seite her. Der Artikel ist stilistisch wunderschön, aber eirig in der Argumentation, was uns denn nun ein bewohnbares Internet bringt. Es überwiegt, wie in dieser Intellektuellen-Gewichtsklasse üblich, eine leichte Abscheu gegen die Trivialität des alltäglich Produzierten. Dabei geht es doch ausdrücklich und schon im Titel um Alltäglichkeiten. (Online nutzt die FAZ einen anderen Titel als im Blatt. Im Print lautet der Titel: „Mein Schwager kennt sich da aus. Wer revolutioniert hier wen? Wie der Alltag das Internet und das Internet den Alltag verändert“. Auf FAZ.net: „Das Internet ist bewohnbar geworden“. Der Zwang zu kürzeren Titeln durch eine geringere Laufweite der Texte in der Online-Ausgabe entstellt also gleich die eigentliche Intention des Autors mit. Oder des Ressortchefs. Oder CvDs.)
Wie auch immer. Eine bessere PR kann sich OpenBC jedenfalls nicht wünschen, als in den Kreis der in Feuilletons Diskutierten aufzusteigen. Herzlichen Glückwunsch!
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