Sims gehen zur Arbeit

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Computerspiele werden immer realistischer. Die jüngste Erweiterung für Sims 2 bringt nun auch die Arbeitswelt auf den Schirm – oder das, was sich davon in digitale Unterhaltung übersetzen lässt. Herausgefordert wird der Unternehmergeist des Spielers, der ein Geschäft eröffnen oder sein eigenes Wohnzimmerunternehmen starten kann.

Das eingebaute Finanz-Cockpit könnte jeder Unternehmer gut gebrauchen – es berechnet Umsatz, Kosten und Profit in Echtzeit. Total unrealistisch wird das Spiel indes an einem nicht ganz nebensächlichen Punkt: Steuern, egal welcher Art, werden nicht erhoben. [via Inc.com]

LetsBuyIt.com ist zurück

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So meldet es das e-commerce-blog. Aber seit wann? Und warum überhaupt? Die Website trägt die Unterzeile "Copyright © LetsBuyIt 2001-2005" und schweigt sich zu solchen Fragen vornehm aus. Über Letsbuyit.com steht dort nur das Offensichtliche:

Das größte Marktplatz der Welt hat wieder geöffnet. Die Hauptvorteile bei LetsBuyIt sind die gleichen wie immer: großartige Produkte und großartige Preise.

Na gut. Aber etwas mehr hätte ich schon gern gewusst. War LetsBuyIt.com überhaupt weg? Oder nur aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden?

Rückblende: Im Herbst 2002 hatte die börsennotierte LetsBuyIt.com N.V. das verlustbringende operative Geschäft in eine LBI Holdings Ltd. ausgegliedert und anschließend Namen und Geschäftsmodell gewechselt. Seitdem hatte LetsBuyIt.com offensichtlich die Unternehmenskommunikation eingestellt – jedenfalls finden sich keine Spuren davon im Netz.

Bei heise.de endet die Coverage mit dem Jahr 2002 (plus einem Nachspiel mit Kimble Schmitz im Jahr darauf). Es gibt noch eine Investoren-Website, die auf dem Stand von Ende 2002 stehengeblieben ist. Tages- und Fachpresse berichten seitdem nur noch über den ehemaligen Börsenmantel – das operative Geschäft hat offensichtlich jegliche Relevanz verloren.

Kleine Randnotiz: Heiko Hebig hat sich neulich Gedanken darüber gemacht, wie LetsBuyIt 2.0 wohl aussehen würde.

Web 2.1 beta

web_21_beta.pngZum Wochenende (und weil es gerade so schön zum Kongress passt):

To some extent Web 2.0 is a buzzword, incorporating whatever is newly popular on the Web (such as tags and podcasts), and its meaning is still in flux.

We have found some major flaws with the current infostructure. To rectify we are releasing the Web2.1 beta free for download

It fixes some known problems with integrating corporate speech in the mecklenberg routines, allowing for cross-enhanced performace converging with Garzia 1.0

[designlaw.org via downloadsquad via MoMB]

Shopblogger eröffnet Shop

Klingt ein wenig wie „Hund beißt Mann“. Und es ist zwar schade, aber diese Nachricht muss jetzt trotzdem unsere Kongressankündigung von der Pole Position verdrängen: Björn Harste, besser bekannt als Der Shopblogger, eröffnet eine virtuelle Filiale mit ausgewählten Produkten aus seinem Bremer Supermarkt, darunter die legendäre Zotter-Schokolade. Der Shop verwendet das freie Softwaresystem osCommerce.

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Das Thema Versandkosten hat Björn elegant gelöst: Unter 30 Euro sind moderate 4,50 Euro erträgliche 6,90 Euro fällig, darüber liefert er versandkostenfrei. Im Gegenzug verlangt er Vorkasse, was das Ausfallrisiko minimiert. Stammkunden können ab der dritten Bestellung per Rechnung zahlen.

Und in der Fußzeile verkündet der Shop: 26098 Zugriffe seit Donnerstag, 30. März 2006. Nicht schlecht für den Anfang.

Nachtrag: Mehr dazu bei Gastgewerbe Gedankensplitter

Zweiter Nachtrag: Und Robert Basic hat den passenden Spruch auf den Lippen:

Shopbloggers Blog bloggt frische Shops, frische Shops bloggt Shopbloggers Blog

Web-2.0-Kongress: Next 10 Years in E-Business

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Unter dem Motto: "Next 10 Years in E-Business – die Chancen von Web 2.0" veranstaltet SinnerSchrader den ersten Web-2.0-Kongress, der sich mit der Frage beschäftigt, wie die Geschäftsmodelle hinter dem Trend zum "Writable Web" aussehen.

Die Themen:

  • Wer gewinnt das Spiel um die Macht des Konsumenten – innovative Startups, heimische E-Commerce-Player? Oder wächst die Dominanz von Google, Ebay und Amazon weiter?
  • Wie sehen funktionierende Geschäftsmodelle für Web 2.0 aus?
  • Gibt es eine neue deutsche Gründerszene?
  • Wie können Unternehmen die neue Lust am Internet in sinnvolle Anwendungen übersetzen?

Die Referenten:

  • Stefan Kellner, Gründer plazes.com.
  • Stephan Uhrenbacher, Gründer und Geschäftsführer qype.com
  • Thomas Madsen-Mygdal, Gründer und CEO, 23
  • Peter Praschl, Amica u.a., Journalist
  • Volker Gläser, Yahoo
  • Anette Scholz, Hochschule für Kunst und Design Halle
  • Malte Blumenthal, SinnerSchrader Studios
  • Lars Hinrichs, GF Open BC
  • Dr. Gottfried Neuhaus, Geschäftsführender Gesellschafter TechnoNord
  • Lukasz Gadowski, Gründer von Spreadshirt
  • Tim von Törne, General Manager Skype Europe
  • Arndt Groth, Geschäftsführer ePages
  • Dr. Thilo Horstmann, Geschäftsführer SinnerSchrader Neue Informatik
  • Nico Lumma, Geschäftsführer mabber.com / interdings GmbH
  • Ulrich Eitler, Development Platform & Strategy Group Microsoft Deutschland GmbH

Erwartet werden rund 300 professionelle Teilnehmer aus Handel, Automobil, Tourismus, Werbung, Medien und Internet. Im Anschluss findet eine Branchenparty mit rund 1.000 Gästen statt.

Alle Infos unter www.next10years.com 

Flüssig

Mit einer bemerkenswerten Präsentation [Film auf YouTube via Heiko Hebig] auf der mix06 hat die Agentur Fluid aus San Francisco auf sich aufmerksam gemacht. Schon 1990 gegründet, zeigt Fluid, wie E-Commerce heute auch aussehen kann.

Von Fluid stammt Concept Retail, eine Art Baukastensystem für die etwas andere Produktpräsentation im Internet. Farbänderungen, Zoom, Hotspots mit Zusatztext – Features wie diese lassen sich mit einem laut Fluid einfach und intuitiv zu bedienenden Entwicklungswerkzeug bauen.

Eine der Flaggschiff-Fallstudien ist The North Face, ein Premiumhersteller für Outdoor-Ausrüstung. Mit Rotation, Hotspot und Vergrößerungsfunktion präsentierte Produkte verkauften sich zum Teil um mehr als 40 Prozent besser als Produkte mit statischen Bildern.

Den Hinweis auf fluid.com verdanke ich André Schuster aus der Neuen Informatik.

Doc Searls auf dem Radar

Was ist Web 2.0 (außer einem genialen, die Phantasie anregenden und den Hype anheizenden Buzzword)? Auf dem O’Reilly Radar erscheint Doc Searls, neben David Weinberger einer der Autoren des Cluetrain Manifesto, und gibt eine moralphilosophische Deutung des Phänomens. Er unterscheidet drei Moralsysteme:

  • Morality of self-interest. This gives us "owning", "domination", etc. The Old School. Industrial Age shit. Still prevails in many business plans that are just for killing other companies.
  • Morality of accounting. We balance everything. "Paying debts", "owing favors". This is our system of justice, by the way. It’s all about accounting. (Note the scales of justice symbol.)
  • Morality of generosity. We give. We are open. We love without expectation of reward, or even accounting. (In fact, when you bring in accounting, you compromise it.) Think about how we give to our spouses, our children, without strings. It pays off, too. But that’s fundamentally not what it’s about.

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Web 2.0 (und natürlich distanziert sich Doc Searls von diesem Begriff) fällt seiner Ansicht nach zum Teil in die dritte Kategorie. Sein Beispiel ist Flickr – eben kein Datensilo, sondern eine völlig offene Plattform:

Most of all, however, it is a "good citizen". It is generous where it counts. Nurturing. People love Flickr because Flickr loves people. The good guys finish first. In this case, anyway.

Jetzt aber wird es spannend. Denn Doc Searls bezieht die drei Typen von Moral auf ein Marktmodell, das aus drei Elementen besteht:

  • Relationship
  • Conversation
  • Transaction

Und der Rest ist so schön, dass ich ihn in voller Länge zitieren muss:

We need transaction, but can’t reduce everything to it. Although there are whole B schools that have been doing that for 100 years.

We need conversation as well. Which is why we wrote Cluetrain.

But relationship is what actually makes markets. I’m talking about real markets here: places where we do business and make culture. Relationship takes the passions we put into creating businesses and makes them work in the social context we call a market. (Did anybody ever go into business because they were looking for a way to please stockholders?)

You have to be generous in relationships.

Die Debatte bei O’Reilly Radar ist höchst interessant zu lesen.