Wie sich kurzfristig ein Zusatzgeschäft realisieren lässt, das zugleich die eigene Marke stärkt, zeigt Hapag-Lloyd Express (HLX) gerade am Beispiel seiner neuen Sylt-Verbindung. Das Timing war äußerst eng: Am 21. Juni erfuhr die Welt erstmals davon, dass der TUI-Billigflieger im Sommer zweimal wöchentlich von Köln/Bonn aus die Nordsee-Insel anfliegt. Wichtigste Kommunikationsmittel: eine Pressemitteilung und der wöchentliche Newsletter, der inzwischen an über 600.000 Abonnenten geht. Buchungsstart war sofort, der Flugbetrieb beginnt am 8. Juli (und endet am 29. August).
Das Ergebnis überzeugt: Binnen 48 Stunden waren fast 20 Prozent der Kapazität verkauft. Über 60 Prozent der Buchungen kamen aus dem Newsletter. Der durchschnittlich erzielte Ticketpreis übertraf die Erwartungen. Mit klassischen Medien wäre diese Aktion völlig unmöglich gewesen, lautet das Fazit, das Kerstin Aberle, Onlinemarketingleiterin bei HLX, letzte Woche auf dem Deutschen Multimedia Kongress in Berlin zog. HLX verkauft 80 Prozent seiner Tickets über das Web, 15 Prozent über Reisebüros (die ebenfalls über das Web buchen) und 5 Prozent via Call-Center.