Die Wirtschaftswoche kommt heute mit einem Interview mit TUI-Chef Michael Frenzel. Darin nennt er auch Zahlen zum Online-Umsatz. Zitat:
"Wir wachsen in diesem Segment überproportional und schneller als der Markt, getrieben vor allem vom Angebot unserer beiden konzerneigenen Billigflieger Hapag-Lloyd Express und ThomsonFly. Im Jahr 2000 hatten wir gerade mal 50 Millionen Euro Online-Umsatz. In den vergangenen beiden Jahren hat sich dieser Geschäftsbereich explosionsartig entwickelt, die Umsätze haben sich von gut 700 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro fast verdoppelt, der Anteil am gesamten Reiseumsatz ist auf zehn Prozent gestiegen."
Frenzel prognostiziert mittelfristig eine Drittelung des Marktes in die Segmente klassische Pauschalreise, im Internet gebuchte "Bausteinreise" und selbstorganisierte Individualreise. Das würde bedeuten, dass sich der Internet-Anteil noch einmal mehr als verdreifachen würde.
Das Frenzel-Interview lässt allerdings nur ahnen, wie stark sich das gesamte Reisegeschäft durch dynamische Preissysteme und individuelle Bausteinreise verändert. Um nur einen Aspekt zu nennen: Wer im Internet einzelne Elemente seiner Reise sucht und konfiguriert, legt seinen Entscheidungsprozess offen. Reiseanbieter werden beginnen, das Kundenverhalten zu analysieren und zu Produktdifferenzierung und einer präziseren Kundenansprache zu nutzen. Think Amazon! Man wird bald schon per Algorithmus generierte Empfehlungen sehen ("Kunden, die einen Flug nach London gebucht haben, haben auch dies und jenes gebucht…"). Ob wir das allerdings bei der TUI sehen werden oder bei einem unabhängigen Newcomer, bleibt eine spannende Frage.