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Mehr Liebe für Microsoft

Auf der next ging es erwartet geschäftig zu. Panel folgte auf Panel. Kaum Zeit zum Nachfragen. Wirft ein Podiums-Interview dann ein unerwartetes und spannendes Licht ausgerechnet auf Microsoft, lohnt es sich, der Sache nochmal auf den Grund zu gehen.
Wir haben im Nachgang mit Nicole Simon telefoniert über ihr „Customer First“ betiteltes Gespräch mit Kris Hoet, EMEA Marketing Manager der „Microsoft Online Services Group“ (OSG).
Die OSG sind das msn-Onlineportal, die Suchmaschine „Windows Live“ und Microsofts Werbe-Unit „Digital Advertising Solutions“. Letztere gewann 2007 mit dem Online-Clip „Bring the Love Back.“ internationale Preise:

Angestossen vom Clip ging es um Microsofts Umgang mit Blogs, bloggenden Microsoft-Mitarbeitern und deren Einbeziehung in aktuelle Unternehmenskommunikation. „Bring the Love back“ hat es vor allem geschafft wegen des Blogs des Clip-Schöpfers Geert Desager.
Frei bloggende Top-Microsofter sind seit Scott Guthrie und vormals Robert Scoble keine Seltenheit. Anders als in manch ghost-geschriebenem, PR-wiederkäuenden CEO-Blog sind die MS-Blogger tief mit ihren Communities verbunden. Der gegenseitige offene Austausch wird vom Unternehmen aufgegriffen und hilft bei Weiterentwicklungen.
Spätestens hier wundert sich der durschnittliche europäische Microsoft-Beobachter. Doch dem Bild vom monolithischen, verschlossenen, streng-reglementierenden Software-Giganten widerspricht Hoet im Interview. Microsoft sei offener als vermutet, „blog smart“ die auf Vertrauen aufbauende blogging policy. Den Mitarbeitern werde vertraut anstatt eine miteinander kommunizierende Außenwelt per Unternehmensorder zu ignorieren.
Mittlerweile macht sich für MS bemerkbar, dass es bei dieser Haltung um mehr geht, als nur Goodwill – Der Internet Explorer 8 wäre ohne die Anbindung an eine Entwickler-Community eben so wenig zustande gekommen wie der „Surface“ Table oder, etwas banaler, bestimmte XBOX-360-Infopages.