Fast hätte die seinerzeit im Himmel geschlossene Firmenehe zwischen Daimler und Chrysler noch ihre hölzerne Hochzeit überstanden. Doch nun ist die Scheidung besiegelt, und am Donnerstag wird die Hauptversammlung das Suffix „Chrysler“ aus dem Unternehmensnamen meißeln.
Für die Marke Daimler ist das eine neue Wendung auf einer langen Irrfahrt. Denn auch wenn der Volksmund gern vom Daimler spricht, wenn ein Mercedes-Benz gemeint ist – der Markenname Daimler gehört Ford, und nach wie vor gibt es Jaguar-Varianten, die unter diesem Namen verkauft werden.
Die neue Ära beginnt Daimler mit dem Start eines Unternehmensblogs. Erste Vorzeichen waren schon im März zu sehen, als der Automobilkonzern einen Praktikanten für das Thema suchte.
Inzwischen hat Uwe Knaus, bei Daimler für Web-Kommunikation und Unternehmensblog zuständig, schon den nächsten Praktikumsplatz ausgeschrieben. Unterstützung hat er sich bei Edelmans Chief Blogging Officer Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach geholt.
In den letzten Tagen hatte ich Gelegenheit, einen Blick auf den Blogprototypen zu werfen. Der erste Eindruck: Das Blogdesign ist ebenso bieder wie das der Unternehmenswebsite. Thematisch sieht es bis jetzt eher nach Gemischtwarenladen aus, was nichts Schlechtes sein muss. Denn die ersten Testbeiträge lesen sich teils ganz erfrischend.
Wie bei den meisten Blogs wird es darauf ankommen, dass die Autoren sich freischreiben und einen unkomplizierten Zugang zum Medium finden. Dann aber ist das Potential groß, denn in einem Konzern wie Daimler passieren viele Dinge, über die zu schreiben sich lohnt.