Eigentlich eine nette Idee. Aber leider umgesetzt, wie ich es von Microsoft gewohnt bin: holpriges Interface, ressourcenhungrig und langsam. Die Rede ist von Snarf, dem Social Network and Relationship Finder von Microsoft Research. Anfang Dezember hatte ich das gute Stück installiert. Sein Leistungsversprechen:
SNARF, a complement to e-mail programs such as Outlook, filters and sorts e-mail based on the type of message and the user’s history with an e-mail correspondent. The result: a collection of alternative views of your e-mail that can help you make sense of the deluge.
When launched for the first time, SNARF indexes your e-mail. When indexing is complete, a window with three panes is displayed. The top pane includes a list of people who have sent recent, unread e-mail addressed or cc’d to you. The middle pane includes people who have sent recent, unread e-mail addressed to anyone. And the bottom pane includes all people mentioned in any e-mail you have received in the past week.
An sich ein interessanter Ansatz. Und wäre Snarf besser implementiert, dann würde es sicher ein Hit. Aber in der Praxis verstellen etliche Hindernisse den Weg zum joy of use:
- Snarf ist langsam. Bei jedem Neustart zeigt es ein hässliches Fensterchen, das die Zahl der Mails hochzählt. Das dauert, kostet Prozessorleistung und RAM.
- Snarf indiziert alle Unterordner gleich mit. Wer seine Mail in hierarchischen Ordnern organisiert und bestimmte Ordner (Spam) nicht indizieren möchte, muss diese Ordnung umbauen.
- Snarf erkennt Automatenmail nicht als solche. Dabei ist Mail, die mir das CMS geschickt hat, unter sozialen Aspekten nicht so richtig relevant.
- Snarf erkennt auch nicht, dass die gleichen Menschen verschiedene Mailadressen nutzen.
- Das Interface ist nicht besonders lecker. Es erinnert mich an Windows 3.11. Das muss ich nicht haben.
Der große Vorteil ist nur: Es kommt mit einer Access-Datenbank aus, die gerade mal 269 MB groß ist. Für eine sechsstellige Zahl von Mails geht das in Ordnung.
Trotzdem ist jetzt Schluss mit dem Test. Snarf fliegt gleich von der Platte und macht Platz für Windows Desktop Search Beta. Demnächst auf diesem Sendeplatz: die Desktop-Suche von Google, Yahoo und Microsoft im großen Fischmarkt-Vergleichstest. Soviel kann ich schon verraten: Yahoo ist besser als Google.