War wohl nix mit dem vergangenen Weihnachtsgeschäft, trotz wochenlanger Gesundbeterei in allen Kanälen. Das Statistische Bundesamt macht allen Blütenträumen den Garaus: Trotz eines Verkaufstages mehr als im Vorjahresmonat sank der Umsatz um nominal 2,3 und real 2,7 Prozent gegenüber Dezember 2003.
Damit wurde im Dezember 2004 nominal und real ein Umsatzergebnis erzielt, das in den letzten zehn Jahren noch nie so niedrig ausfiel (bezogen auf die jeweiligen Messzahlen).
Die Financial Times zitiert allerdings Analysten mit der Warnung vor einer Statistik, die sie nicht selbst gefälscht haben:
"Die Einzelhandelsumsätze verliefen viel schwächer als von uns erwartet. Diese Entwicklung steht nicht im Einklang mit den überaus positiven Meldungen, die man vom Einzelhandelsverband über den Verlauf des Weihnachtsgeschäfts bekommen hat", sagte Stefan Bielmeier von der Deutschen Bank. Bei der Interpretation der jüngsten Daten solle man allerdings vorsichtig sein, da die Einzelhandelsdaten oft deutlich revidiert würden.
Der Einzelhandelsverband schweigt dazu vornehm (jedenfalls im Web). In der FAZ versucht Verbandschef Hubertus Pellengahr, butterweich seinen noch im Dezember verbreiteten Zweckoptimismus zu rechtfertigen. Das Geschäft sei in der zweiten Monatshälfte eingebrochen.
Leider scheint niemand die eigentlich spannende Frage zu stellen, wie sich die Online-Umsätze dazu verhalten haben. Das Online-Weihnachtsgeschäft kommt, so scheint’s, in der Presse zu diesem Anlass nicht vor.