4010. Die neue Nummer der Telekom.

Telekom4010.jpgErst kürzlich hat die Telekom für viel Gesprächsstoff gesorgt, selbst im Netz. Gespräche lassen sich bekanntlich am Besten bei einer Tasse Tee führen in gemütlicher Atmosphäre und inspirierender Umgebung.
All das lässt sich im neuen Telekom-Concept-Shop 4010 ab 6. Oktober in Berlin Mitte erleben. Unter dem Leitmotto des RAL-Codes des Telekom-Magentas bietet das Unternehmen seine Standardprodukte in neuer Umgebung an. Die in Hamburg ansässige Designagentur Mutabor sorgt für das passende Interior. Mehr dazu auf dem Blog der betreuenden PR-Agentur Schröder+Schömbs.

Supermarkt 2.0

Der stationäre Handel und das Internet sind die beiden zentralen Berührungspunkte zwischen Konsumenten und Marken. Nun schließen wir kurz die Augen und stellen uns einen Supermarkt vor, der nach den gleichen Prinzipien wie das Web 2.0 funktioniert. Und jetzt – Vorhang auf!

Ganz großes Kino. Via Robert Basic. (Bei Boing Boing war es übrigens schon Anfang April.)

Verdrängt Web 2.0 die Massenmedien?

Deutscher Handels-Werbekongress 2007: New Communication - Handelswerbung im digitalen Zeitalter!

Diese Frage – längst nicht mehr rein akademisch, aber dafür rhetorisch – hat inzwischen auch die Handelswerbung erreicht. Auf dem Deutschen Handels-Werbekongress 2007 beschäftigt sich damit ein Medien-Gipfel auf prominentem Platz am ersten Kongressvormittag.

Die Keynote („Zukunft Digitalisierung! – Haben klassische Medien ausgedient? Kommunikation in der Ökonomie der Peer Production“) hält Miriam Meckel, Professorin für Corporate Communication und Direktorin des Institutes für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Hochschule St. Gallen. Danach folgt ein Impulsreferat von Matthias Schrader zum Thema „Retail Advertising in the digital age – Wie wird die Handelskommunikation von morgen aussehen? Wird Web 2.0 die Handelskommunikation verändern?“. Anschließend diskutiert eine hochkarätig besetzte „Top-Medienrunde“ über diese Thesen.

Termin: 14. und 15. Februar. Ort: Wiesbaden. Mehr zum Programm hier.

Multichannel? Oh!

Multichannel war gestern. Konvergenz ist angesagt. Die Konsumenten sind längst soweit. Nur die Multichannel-Händler nicht. Forrester-Analyst Nikki Baird schreibt:

I’m asked all the time about which retailers are leading the way in true multichannel processes. Unfortunately, at this point, that’s like asking me who was leading the way in converged mobile phones back when they had to be bolted into your car: We’re so far away from real retail convergence, it’s hard to see who’s at the forefront.

Baird nennt ein paar Punkte, die der Retail-Konvergenz im Wege stehen:

  • In-store inventory management: Online kaufen, im Laden abholen. Das funktioniert nur, wenn Händler wissen, was sie tatsächlich im Inventar haben. Heißt die Antwort RFID?
  • Cross-channel fulfillment workflows: Der Prozess muss automatisiert werden. Was ist, wenn ich mehrere Waren einkaufe? Wie wird der richtige Laden ausgewählt? Wie wird der Kunde benachrichtigt, falls die Ware erst später im Laden steht? Fragen über Fragen.
  • One-stop loyalty and promotions: Der Kunde wird von mehreren Promotion-Maschinen beschossen – mindestens vom POS-System und von der E-Commerce-Plattform. Nichts passt zusammen. Schlimmstenfalls erhalten Kunden ein Sonderangebot per Mail für eine Ware, die sie gerade zum Normalpreis im Laden gekauft haben. Markenversprechen?

Dies sind nur drei von vielen offenen Fragen. Und dies betrifft nur einen Aspekt (online kaufen, offline abholen). Multichannel-Retailer haben noch viel Arbeit vor sich. Und Probleme, die reine Online-Versender nie haben werden.

Trendkost

Max Zorno stellt fünf Trends im Fach-Einzelhandel zur Debatte:

  • Trend 1: Viele traditionelle Fachhandelsgeschäfte werden sterben
  • Trend 2: Der stationäre Verkauf lebt weiter – aber in zwei gänzlich anderen Ausprägungen als heute
  • Trend 3: Beratung wird kostenpflichtig
  • Trend 4: Die Handelskette wird kürzer: Händler werden zu Herstellern
  • Trend 5: Das Internet wird zum Spezialitätenladen

Web 2.0 Awards

Mehr als 300 Web-2.0-Sites in 38 Kategorien, 21 Interviews mit den Gründern der Preisträger – die Web 2.0 Awards bieten eine Menge Futter für alle Web-2.0-Enthusiasten (und für Kritiker gleichermaßen, sofern sie wissen wollen, wovon sie reden).
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Irgendwie bezeichnend: In der Kategorie Marketing gibt es keine Preisträger, sondern nur lobende Erwähnungen für Opinity, Root und Your Elevator Pitch. Bei Retail gewann Etsy vor threadless und wists. Dazu ein Interview mit Robert Kalin von Etsy:

We want to create new ways to shop that are only possible using the Web as a medium. The industrial revolution and consolidation of corporations are making it hard for independent artisans to distribute their goods. We want to change this.

Der E-Commerce residiert in einer Sammelkategorie mit Business und Money (Gewinner: LinkedIn, Basecamp und Sidejobtrack). Lobend erwähnt wird hier Shopify, deren Blog ich auch den Hinweis auf die Awards verdanke.

Blitzauslieferung

Was für ein Tag! Seit Stunden schneit es wie sonst nur in Bayern. Auf den Zufahrten zum Elbtunnel geht gar nichts. Drei Stunden zur Arbeit – das ist neuer Rekord. Nur zwei Stunden Lieferzeit verspricht LicketyShip, ein neuer E-Commerce-Service, der sich – was sonst? – gerade im Betatest befindet. Wie machen die das? Ganz einfach: Sie lassen die Ware per Kurier im lokalen Einzelhandel abholen und direkt zustellen.
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Techcrunch – übrigens gerade mal wieder ziemlich down – zitiert LicketyShip-Gründer Robert Pazornik mit der Behauptung, dass 30 Prozent aller Amazon-Einkäufe (vermutlich in den USA) per Overnight-Shipping zugestellt werden, was in vielen Fällen teurer ist als die Ware selbst. Zielgruppe ist die must-have-now crowd, der es einfach nicht schnell genug gehen kann.
Das Gründerteam von LickeyShip hat im letzten Jahr die Notre Dame McCloskey Business Plan Competition gewonnen und bei der Jungle Business Plan Competition den zweiten Platz belegt. Das Startinvestment betrug rund 500.000 Dollar. Radu Olievschi:

“Most of that money actually goes into customer acquisition, because everything else is ready. We’ve got the partnerships, we’ve got the software, we’ve got the couriers lined up.”

Versandhandelsumsatzeinbruch

Destatis So langsam werde ich ein immer größerer Fan des Statistischen Bundesamtes. Ja, richtig gehört – wer Quelltext liest, steht auch auf Statistik. Aus der bundesamtlichen PR-Arbeit können jedenfalls auch die PR-Leute unter uns noch etwas lernen. Wie schafft es das Amt bloß, dauernd in den Nachrichten vorzukommen? Wie zum Beispiel heute morgen um 9 Uhr im Deutschlandfunk:

Deutscher Einzelhandel setzte im Januar deutlich mehr um

Der Einzelhandel in Deutschland hat zum Jahresauftakt ein deutliches Umsatzplus erzielt.
Die Branche habe im Januar preisbereinigt 1,7 Prozent mehr verkauft als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Dies sei der beste Januar-Umsatz seit der Einführung des Euro Anfang 2002 gewesen. Hohe Zuwächse gab es vor allem bei Textilien.

Einfache Sache: Die amtlichen Pressemitteilungen kommen immer zur gleichen Zeit. Nachrichtenredakteure wissen Verlässlichkeit zu schätzen. Und dann gibt es da einen amtlichen Majordomo, der jedermann umstandslos per Mail mit Pressemitteilungen zu 72 verschiedenen Themen versorgt. Vom Presseportal mal ganz zu schweigen – auch dort gibt es den Stoff aus Wiesbaden.

Aber zurück zum Thema: Was nicht den Sprung in die Nachrichten geschafft hat, ist der massive Umsatzeinbruch im Versandhandel. Sage und schreibe 8,6 Prozent (real; nominal sogar 9,9 Prozent) verlor der Versandhandel im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat. So heftig hat es keine andere Branche erwischt. Noch im Weihnachtsgeschäft konnte der Versandhandel – gegen den allgemeinen Trend – massiv zulegen; jetzt kommt der Einbruch. Vor einem Jahr war das noch nicht so.