next08: Get realtime – Fazit von Matthias Schrader

Das Live-Blogging-Team hat zum Ende der next08 Matthias Schrader noch einmal persönlich vor die Kamera geholt und ein erstes „realtime“-Fazit eingeholt. Schrader fühlt sich inspiriert als Agentur noch schneller und noch besser zu werden, ohne dass dabei der Spaß an der Sache verloren geht. Er sieht das Motto der Konferenz durch einen Pulsschlag der Teilnehmer weit jenseits der 80bpm voll realisiert. Get realtime.

Elevator Pitch – Wie fühlt man sich danach

Zehn Ideen in dreißig Minuten, präsentiert von unentdeckten Talenten und moderiert von Sascha Lobo – das war der Elevator Pitch auf der next08.
Wie sich ein Talent nach einem solchen Auftritt fühlt und wie Sascha Lobo seinen Auftritt einschätzt, erfahrt man hier.

Die Talente:
Amazee (www.amazee.com) – online Plattform für Projekte (social collaboration)
communipedia (www.communipedia.com) – Suchmaschine für communities
Foodorder (www.foodorder.de) – Plattform für Lieferservices
Jupidi (www.jupidi.de) – Dating & Flirt Service
Justaloud.com (www.justaloud.com) – Music Shop
Knipz.de (www.knipz.de) – Photo Spiele und Wettbewerbe
Mikestar (www.mikestar.com) – Online Karaoke
Moodmixer – Microcasting
Telewebber (www.telewebber.de) – Web Plattform rund ums Fernsehen
toksta (www.toksta.de) – Instant Messenger für communities

Mehr Liebe für Microsoft

Auf der next ging es erwartet geschäftig zu. Panel folgte auf Panel. Kaum Zeit zum Nachfragen. Wirft ein Podiums-Interview dann ein unerwartetes und spannendes Licht ausgerechnet auf Microsoft, lohnt es sich, der Sache nochmal auf den Grund zu gehen.
Wir haben im Nachgang mit Nicole Simon telefoniert über ihr „Customer First“ betiteltes Gespräch mit Kris Hoet, EMEA Marketing Manager der „Microsoft Online Services Group“ (OSG).
Die OSG sind das msn-Onlineportal, die Suchmaschine „Windows Live“ und Microsofts Werbe-Unit „Digital Advertising Solutions“. Letztere gewann 2007 mit dem Online-Clip „Bring the Love Back.“ internationale Preise:

Angestossen vom Clip ging es um Microsofts Umgang mit Blogs, bloggenden Microsoft-Mitarbeitern und deren Einbeziehung in aktuelle Unternehmenskommunikation. „Bring the Love back“ hat es vor allem geschafft wegen des Blogs des Clip-Schöpfers Geert Desager.
Frei bloggende Top-Microsofter sind seit Scott Guthrie und vormals Robert Scoble keine Seltenheit. Anders als in manch ghost-geschriebenem, PR-wiederkäuenden CEO-Blog sind die MS-Blogger tief mit ihren Communities verbunden. Der gegenseitige offene Austausch wird vom Unternehmen aufgegriffen und hilft bei Weiterentwicklungen.
Spätestens hier wundert sich der durschnittliche europäische Microsoft-Beobachter. Doch dem Bild vom monolithischen, verschlossenen, streng-reglementierenden Software-Giganten widerspricht Hoet im Interview. Microsoft sei offener als vermutet, „blog smart“ die auf Vertrauen aufbauende blogging policy. Den Mitarbeitern werde vertraut anstatt eine miteinander kommunizierende Außenwelt per Unternehmensorder zu ignorieren.
Mittlerweile macht sich für MS bemerkbar, dass es bei dieser Haltung um mehr geht, als nur Goodwill – Der Internet Explorer 8 wäre ohne die Anbindung an eine Entwickler-Community eben so wenig zustande gekommen wie der „Surface“ Table oder, etwas banaler, bestimmte XBOX-360-Infopages.

Live Blogging over and out…

Das war es vom Live-Blogging-Team.
Die direkte Berichterstattung verabschiedet sich und bedankt sich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.
Weitere Blicke auf die Einträge zum Kongreß lohnen sich mit Sicherheit, denn es wird noch Verschiedenes um zusätzliche Links, Bilder und Informationen ergänzt.
Außerdem wartet umfangreicher Videocontent darauf, der Website hinzugefügt zu werden.
Offen für Alle bleiben die Kommentarfunktionen aller Beiträge. Wir sind an Ihren Meinungen zum Ablauf sehr interessiert und freuen uns auf Ihre Einträge!

Mobile Marketing – Die Zukunft bleibt vorerst die Zukunft

Ein Plädoyer für den richtigen Content in der richtigen Situation hielt Rolf Hansen von simyo. „Bei Sonnenschein am Strand will man kein 90 Minuten Fußballspiel auf dem Handy gucken“.
Er und Sarik Weber von cellity gaben einen Einblick in die zukünftigen Möglichkeiten des Mobile Marketing – und die Zukunft im Titel war in der Tat Programm – Beide Diskutanten und Moderator Volker Müller von der ftd waren sich einig dass die mobile Infrastruktur noch weit hinter dem Gewollten hinterher hinkt. Webentwicklungen seien nicht einfach auf das Handy übertragbar und „Die Sturm und Drang Kreativbewegung wird erst entfacht, wenn es offene Standards gibt.“ ist Weber sich sicher und nennt doch eine Parallele zum Web denn er spricht den Erfolg von facebook seit Öffnung der api-Schnittstelle an.
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Es seien aber noch nicht die Endgeräte am Markt, die Entwickeln „sexy“ machen würden. Auf dem Weg dahin können höchstens vertraute „neue“ Features weiterwachsen, z.B. reguläre mobile E-Mail statt extrakostenpflichtigem Blackberry.
Revenue Share Modelle wie simyo sie mit cellity oder Yahoo! Go betreibt seien einzelne Puzzlestücke zukünftiger Vermarktunsstrategien.
Von Moderator Müller auf die „Achillesferse Tarife“ angesprochen sind sich alle einig – Die schnelle Daten-Flatrate wird der einzige Weg sein in die Zukunft des Mobile Marketing.

Was Konsolenspiele können und warum sie begeistern

Moses Grohe vom GEE Magazine zeigt im letzten Panel im dritten Saal die Funktionen und Faszinationen der großen Spielkonsolen Wii, Xbox und Playstation.
Während Nintendos Wii vor allen Dingen wegen ihrer Bedienung in Blogs oft und begeistert besprochen und gefeatured wurde, sind bei der Xbox und der Playstation vor allem die auf den neuen Geräte-Ausgaben entstandenden Ökosysteme beeindruckend. Die Interaktionen zwischen Spielern in den Spielen haben eine eigenständige Komplexität entwickelt und werden inzwischen von den Entwicklern von vornherein mitgedacht. So kann man zusammen mit dem Auto durch die Gegend fahren und z.B. die Musik seiner Freunde hören. Und ja: Karl Lagerfeld ist einer der Radiomoderatoren in GTAIV.
Die Xbox hat laut Grohe eine ausgefeiltere Social Community als die Playstation, gemeinsam ist, dass die Profile der Nutzer neben persönlichen Angaben natürlich auf den Spielergebnissen aufgebaut. So kann man bei der Xbox Punkte über verschiedende Spiele hinweg sammeln und sehen, wer wo welche „Achievements“ gesammelt hat. Man sieht wer wann online war oder gerade ist und kann sich zum gemeinsamen Spielen verbinden. Nachrichten schicken und auch anrufen (falls Headset dabei) ist natürlich auch alles inklusive. Darüber hinaus werden die Spieldaten auch im www abgebildet.
Natürlich funktionieren die Konsolen auch als Mediabrowser und Mediashopping Plattform. Songs aus den Spielen kann man genau wie Filme oder neue Spiele herunter laden.
Leider stockt die Präsentation in der zweiten Hälfte etwas, weil v.a. die Playstation keine Verbindung zum Netz aufbauen kann. Grohe bemüht sich dennoch mit Jungscharme und Begeisterung den Funken zum Publikum überspringen zu lassen. Dieses verlässt jedoch tröpchenweise den Saal.
Zusammengefasst: Die Spielewelten der einzelnen Spieler verbinden sich untereinander zu gemeinsamen Welten und die Wettbewerbsgedanke treibt die Dokumentation der Ergebnisse. Kein Konsolenspiel wird in Zukunft ohne den Netzwerkgedanken auskommen und die Konsolen werden bald der schon so oft theoretisierte PC im Wohnzimmer sein, mit dem man Musik, Videos sieht und zwischendurch schnell eine Nachricht schreibt oder Webseiten abruft.

Startup Presentations, letzte Runde

Eine letzte Runde Startup Presentations – wir erwarten Christian Ludwig (Carmondo), Stefan Röschinger (guut.de), Oliver Ueberholz (Mixxt), Jan-Hendrik von Ahlen (JobLeads) & Kununu.

Christian Ludwig, Carmondo
Christian Ludwig (Carmondo)
Carmondo, co-finanziert von Sixt, vermittelt Autos. Oder besser: Carmondo hilft Verbrauchern, indem die vielen Internetangebote vorgefiltert werden. Das Ganze geschieht in bester Web 2.0-Manier Community-basiert, durch User-generated Content und Foren.
Einerseits: Ist der deutsche Konsument wirklich von der Vielfalt im Netz überfordert, wie Ludwig behauptet? Andererseits: Schaden kann der Austausch mit Gleichgesinnten auf keinen Fall. Die geplanten Entwicklungsstufen von simplen Blogs & Foren hin zur umfassenden Social Media Strategie scheint jedenfalls schlüssig.

Stefan Röschinger

Stefan Röschinger, guut.de
Stefan Röschinger (guut.de)
Liveshopping ist angesagt bei guut.de. Derzeit sieben Leute entwickeln diese Weblösung für ein „echtes Shopping-Erlebnis“ – in Abgrenzung zu klassischen Onlineshops, in denen Shopper eher allein sind. Recht offen gibt guut.de zu, sich am amerikanischen woot.com zu orientieren. Aber Inspirierenlassen ist erlaubt, wenn das Ergebnis stimmt. Ob das hier der Fall ist, werden die Nutzer bewerten.
Guut.de bietet pro Tag exakt einen Artikel an – solange Vorrat reicht. Ziel ist dabei, für 24 Stunden den besten Preis auf dem Markt anzubieten. Eine kurze Umfrage im Publikum ergibt, dass Liveshopping im Netz zumindest hier bislang kein allzu großes Thema ist. Wenn woot.com allerdings so erfolgreich ist wie hier behauptet, dann gibt es hier nicht unerhebliches Wachstumspotenzial. Allein sind guut.de nicht: Unter anderem tummelt sich auch Preisbock in diesem Marktsegment.
Oliver Ueberholz of Mixxt
Oliver Ueberholz, Mixxt
Oliver Ueberholz (Mixxt)
Nicht Shopping, sondern die Community selbst steht im Mittelpunkt bei Mixxt. Frisch in die Präsentation bringt Oliver Ueberholz eine neue Mixxt-Website: Gerade heute Mixxt auch in Polen gelauncht. Mixxt ist ein Baukasten für Social Networks zum Selberbauen. Mit eigenem Branding und hohem Grad an Kontrolle klickt sich per Mixxt ein Social Network quasi von selbst zusammen.
Mixxt hat als regelmäßiger Gast auf Barcamps und Konferenzen einen gewissen Vorsprung vor den anderen Vortragenden – die Technologie ist durchaus schon sehr fortgeschritten, granulare Kontrolle der Privacy-Einstellungen können hier nur als Indikator gelten.
Oliver Ueberholz stellt vor allem Use-Cases vor: Mixxt kann demnach genutzt werden, um Vereinsarbeit zu visualisieren (Tennisverein), zur Lobbyarbeit (Metzgerfachverband) oder für Community-Building oder Branding (als White Label-Lösung). Interessant für Corporate Kunden: White Label heißt in diesem Fall tatsächlich White Label, Mixxt taucht als Markenname dann nicht mehr auf.
Frage aus dem Publikum #1: Wie bedient man die User, die in vielen Social Networks sind?
Antwort: Ein einziger Mixxt-Login genügt um sich in bei allen weiteren Mixxt-Communities einzuloggen.
Frage #2: Was, wenn andere auf Euren Plattformen Geld verdienen wollen?
Antwort: Ist in unserem Interesse – wer Geld mit uns verdient, pusht auch unsere Dienste.
Nächste Schritte für Mixxt: Launch in Polen, die Entwicklung einer API und der Launch in China.
Jan-Hendrik von Ahlen of Jobleads
Jan-Hendrik von Ahlen, Jobleads
Jan-Hendrik von Ahlen (JobLeads)
Jobleads ist eine Jobvermittlungsplattform. Warum braucht die Welt noch eine neue Recruitingplattform, fragt Mitgründer von Ahlen: Es gibt bislang drei Jobvermittlungskanäle: Headhunter (teuer), Online-/Print-Stellenanzeigen (Zielgruppe muss schon aktiv suchen), persönliche Empfehlungen (gut, aber schwer skalierbar). Es sind die latent Wechselwilligen, die Jobleads ansprechen möchte.
Wie? Durch Exklusivität, unter einem Jahreseinkommen von unter 40.000 Euro ist der Zugang nicht erwünscht (nicht möglich?). Persönliche Empfehlungstools und finanzielle Anreize für erfolgreiche Vermittlung sollen die Effizienz steigern. Wie bei Headhuntern fließt auch hier nur dann Geld an Jobleads, wenn eine Stelle erfolgreich vermittelt wurde. Jobleads und vermittelnde User teilen sich das Geld 20/80. Auch Jobleads gibt es als White Label Lösung.
Nett: Der Vorschlag, Onlinecommunities über die Stellen-Vermittlungsprämien von Jobleads zu finanzieren.
Kununu
Kununu
Kununu
Noch eine Jobwechslerplattform, aber mit einem komplett anderen Ansatz ist Kununu: Bei der österreichischen Plattform (betrieben von zwei Brüdern plus einem befreundeten Designer) müssen sich Firmen quasi bei den potenziellen Arbeitnehmern bewerben. Arbeitnehmer bewerten auf der Plattform ihre Arbeitgeber, wer auf Kununu nicht bewertet ist, sollte (später, bei entsprechender Marktdurchdringung) mit Vorsicht genossen werden.
Unternehmen können bewertet, aber auch kommentiert werden. (Damit keine einzelnen Personen durch den Dreck gezogen werden, moderiert Kununu die Kommentare.) Kununu will explizit keine Hetzplattform sein. Sympathisch, nicht nur weil es ein wenig nach Community-Projekt aussieht. Kooperationspartner sind u.a. StepStone, Jobs.ch und Jobleads.

Stefan Kellner: Neues bei Plazes

Plazes, inzwischen auch in einer deutschen Version verfügbar, ist eine der größeren Web 2.0-Erfolgsgeschichten. Stefan Kellner gibt einen Überblick, was sich in letzter Zeit bei Plazes getan hat.
Stefan Kellner, Plazes
Neben einigen Updates kleinerer Features (bessere Google Maps-Integration, mehr Kalender- und Empfehlungsfunktionen und allgemein verbesserter Lernfähigkeit der Plattform) ist vor allem eines relevant: Der Erfolgsgeschichte der Facebook-Plattform öffnet auch Plazes sich für Entwickler. Eine API und eine wachsende Community könnten zu neuen Mash-Ups und – damit verbunden – wachsenden Userzahlen führen.
Fast schon niedlich ist zu beobachten, Wie schwer sich Plazes damit tut, ihre eigene Plattform von englisch auf deutsch zurückzuübersetzen.
Betatester aufgepasst: Im Juni gibt’s ein Sneakpreview der neuen Version. (iPhone-Besitzer aufgepasst!) Email an support@plazes.com genügt. Stefan Kellner ist sonst auch per Twitter ansprechbar.