in Retail

Otto.de will auf die Wohnzimmer-Coach

Otto ("Versand" wurde letztes Jahr aus dem Namen gestrichen) macht sich in der aktuellen Ausgabe von ONEtoONE Gedanken ber die Zukunft des E-Commerce.

"Wie entwickelt sich die Online-Kommunikation? Wie lassen sich E-Commerce-Anwendungen auf andere Endgeräte übertragen? Was passiert, wenn der mobile Bereich mehr Bandbreite bekommt, bis hin zur Ausstattung der Haushalte mit intelligenten Kühlschränken?"

Diese Fragen formuliert Dr. Thomas Schnieders, Direktor Neue Medien bei Otto. Seine erste Antwort: Otto muss ins Wohnzimmer. Zusammen mit Microsoft entwickelt der Versender derzeit eine Anwendung, die das Einkaufen im Internet über die Fernbedienung ermöglicht. Das Kalkül ist, Fernsehzuschauer während der Werbepausen zu Shopping-Trips bei Otto.de zu locken.

Otto-Shop

Dahinter steckt wohl die Einsicht, dass a) Einkaufen nicht einfach genug sein kann, und b) Kaufentscheidungen im Wohnzimmer oder in der Küche getroffen werden, aber nicht im Arbeitszimmer, wo der PC steht. Noch sind alle Versuche, den PC in den Lebensbereich der Familien zu rücken, gescheitert. Der Media-PC hat es ebensowenig geschafft wie der Tablet-PC. Aber mal im Ernst: Vielleicht schafft es ja tatsächlich die IP-vernetzte Mikrowelle mit Display in der Tür? Es wäre nicht das erste Mal in der kurzen Geschichte der Internetwirtschaft, dass ehemals kühne Prophezeiungen sich zwar spät, dann aber umso nachhaltiger bewahrheiten.