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Crossmedia revisited

Das Wort Crossmedia begegnet dem unvoreingenommenen Leser vor allem in der Kommunikationsfachpresse (zum Beispiel hier oder hier). Im Kern verbirgt sich dahinter die Idee klassischer Werbevermarkter, neben ihrem Stammgeschäft im Bereich Print oder TV auch noch ein wenig Onlinewerbung verkaufen zu können, um damit Umsatz und Deckungsbeitrag zu verbessern.

Es bleibt dann den Kreativen Agenturen überlassen, wie sie diese crossmedialen Werbeflächen bespielen wollen. Das Resultat sind oft Kampagnen, bei deren Anblick es der Sau graust. Eine Erklärung für dieses Phänomen bietet Andreas Göldi in seinem Blog mit dem etwas sperrigen Titel Beobachtungen zur Medienkonvergenz:

Ganz offensichtlich fehlt in der zersplitterten Kommunikationsbranche sehr viel Wissen über die Möglichkeiten der jeweils anderen Werbemedien. Selbst die grossen Werbekonzerne, die eigentlich alle Disziplinen in sich vereinen, haben es bisher kaum geschafft, ernstzunehmende Synergien hinzukriegen.

Als Ausrede wird gern der „dumme Kunde“ vorgeschoben, der ja leider nicht kapiert, was man mit Cross-Media alles machen könnte. Tatsächlich sind die Wissenslücken auf Kundenseite ebenfalls gross, aber sollte es nicht gerade die Aufgabe der Kommunikationsberater sein, das zu ändern?

Ich glaube sehr viel eher, dass die Werber genau den Fehler begehen, den sie ihren Kunden immer gerne vorwerfen: Sie konzentrieren sich auf das, was ihr Produkt kann und nicht darauf, was der Kunde braucht.
Strike!